The Painter of the World

Konzept

Geister früherer Ideen tauchen in Gregg Chadwicks Kunstwerken auf und verbinden sich mit anderen transparenten Momenten, um den Anschein von Bewegung, von vergehender Zeit zu erwecken. In der Antike und später im Mittelalter wurden die aus Tierhäuten hergestellten Manuskriptseiten oft abgeschabt und wiederverwendet. Schwache Spuren der Unterschriften auf diesen Pergamenten, Palimpseste genannt, blieben erhalten. Chadwicks Malprozess besteht aus einer Reihe von Auftragen und Auslöschungen, die diese geschichteten Fragmente aus der Vergangenheit widerspiegeln. Manchmal kratzt er ganze nasse Gemälde ab und hinterlässt ein fragiles Palimpsest. Diese Unterbilder bringen oft geheimnisvolle Fragmente aus seinem Unterbewusstsein zum Vorschein. Chadwick baut in jedem Gemälde eine Kombination aus Schatten und Beleuchtung auf, um ein Gefühl von Licht zu erzeugen, das von dem Werk ausgeht. Er arbeitet mit Ölfarbe, wobei er in der Regel in jedem Bild mindestens eine Farbe aus gemahlenen Pigmenten herstellt, die er von Hand mit Leinöl mischt. Leinöl neigt dazu, mit zunehmendem Alter transparenter zu werden, so dass allmählich Spuren früherer Malereien sichtbar werden, die so genannten Pentimenti, die Chadwick in seine Arbeiten einbezieht.

Indem er Farbe auf Farbe schichtet, baut Chadwick ein Kunstwerk durch eine Abfolge von gegenwärtigen Momenten in der Zeit auf, die sich oft in unvorhergesehenen Mustern verbinden. Ein Betrachter bemerkte kürzlich, dass Chadwicks Gemälde "einer Zeitreise ähneln, bei der die Moleküle nicht ganz sicher sind, wo sie hingehören". Dieses visuelle Rätsel spielt mit der Behauptung vieler Quantenphysiker, dass Zeit auf der grundlegendsten Ebene der physikalischen Realität möglicherweise nicht existiert.